Die Zeiten, in denen man für eine Pilgerreise tiefgläubig sein musste, sind längst vorbei, das Bedürfnis nach innerer Einkehr geht inzwischen weit über Religion hinaus. Gerade das Weitwandern ist ideal geeignet, um in der Natur Schritt für Schritt den Stress hinter sich zu lassen und klarer zu sehen, was man zu einem erfüllten Leben braucht. Und in der Hochsteiermark liegt eines der wichtigsten Pilgerzentren Europas: der Wallfahrtsort Mariazell.
Die Pilgerwege in der Hochsteiermark laden dazu ein, das Heilige Jahr 2025 auf eine besondere Weise zu erleben und die spirituelle Einkehr mit der Ruhe und Schönheit der Natur zu verbinden. Die Jubiläumskirchen der Region bieten dabei kraftvolle Orte der Besinnung und Hoffnung, die die spirituelle Reise bereichern.
Wer sich auf den spirituellen Weg machen möchte, hat dazu auch in der Hochsteiermark reichlich Gelegenheit. Ziel ist immer der Wallfahrtsort Mariazell.
… führt in zwei Varianten durch die Hochsteiermark. Insgesamt gibt es viel mehr als nur diese beiden Routen. Die sternförmig angelegten Mariazeller Wege gehören zu den prominentesten in Europa. Ziel und zugleich Mittelpunkt ist immer die Basilika in Mariazell in der nördlichen Steiermark. In Eibiswald (Bezirk Deutschlandsberg) treffen der Kärntner und der Steirische Weg aufeinander. Von hier aus geht es über eine Distanz von 227 Kilometern zu Fuß in 80 Stunden nach Mariazell, vorbei an bezaubernden Kapellen, imposanten Kirchen, Museen und vielem mehr.
Tipp: Das „Mariazeller Pilgerbuch“ enthält Gebete, Impulse, aber auch Hinweise zum Streckenverlauf, zu Unterkünften und weitere Informationen. Erhältlich beim Tourismusverband Hochsteiermark – Büro Mariazellerland, E-Mail: tourismus@mariazell-info.at
Bei Fischbach/Schanz teilt sich der hochsteirische Streckenabschnitt:
Der erste, teils alpine Weg führt über St. Barbara/Mürztal auf die Hohe Veitsch. Unbedingt anschauen: das Veitscher Pilgerkreuz. Es ist das größte begehbare Pilgerkreuz der Welt und misst knapp 41 Meter. Im Inneren besteht es aus sieben verschiedenen Kammern, analog zur biblischen Schöpfungsgeschichte. Über Schöneben und Mooshuben geht’s als wunderschöne Almwanderung weiter zum Kreuzberg nach Mariazell.
Dauer: 3 Tage
Am Fuße des Teufelssteins geht es über das Alpl direkt in die Waldheimat des Dichters Peter Rosegger und von hier aus über den Hochgölk bis ins Tal nach Krieglach. Über die Hocheckalm gelangt man in den Naturpark Mürzer Oberland. Ist der letzte Aufstieg zum Buchalpenkreuz geschafft, führt die Route über sattgrüne Almen und durch schattige Wälder nach Mariazell.
Auf dieser Route geht es über Forststraßen, Waldwege, alpine Strecken und Steige von Aflenz nach Mariazell. Geübte Wanderer bewältigen die 38 Kilometer an einem Tag (Dauer: 5 Stunden). Kirchen und Kapellen laden immer wieder zum Innehalten ein.
Seit über 800 Jahren führt die Via Sacra, die „Heilige Straße“, Pilger aus Wien und Niederösterreich zum berühmten Wallfahrtsort Mariazell. Als ältester Pilgerweg Österreichs verbindet er spirituelle Tradition mit einzigartiger Natur. Dichte Wälder und majestätische Bergpanoramen begleiten den 120 Kilometer langen Weg auf den letzten Etappen nach Mariazell. Eine Wanderdauer von fünf Tagen wird empfohlen.
Die Romea Strata ist ein historischer Pilgerweg, der von Nordosteuropa über Österreich bis nach Rom führt. Auch die Hochsteiermark ist Teil dieses bedeutenden Pfades, der Pilger aus ganz Europa miteinander verbindet. In der Hochsteiermark verläuft die Romea Strata entgegengesetzt des Mariazeller Gründerweges. Dieser Weg bietet Pilgern die Möglichkeit, auf einer alten Route neue spirituelle und kulturelle Eindrücke zu sammeln.
Das Heilige Jahr 2025, auch Jubiläumsjahr genannt, steht ganz im Zeichen des Glaubens, der Hoffnung und der spirituellen Erneuerung. Unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ lädt dieses besondere Jahr dazu ein, sich auf eine spirituelle Reise zu begeben. Alle 25 Jahre wird ein Heiliges Jahr von der katholischen Kirche ausgerufen und Papst Franziskus lädt dazu ein, dieses Jahr als Zeit des Friedens, der Versöhnung und der Gemeinschaft zu erleben.
In der Hochsteiermark befinden sich zwei Hoffnungskirchen, die im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 als besondere Orte der Hoffnung gelten. Für alle, die nicht nach Rom pilgern können, bieten die Basilika in Maraizell sowie die Stadpfarrkirche Mariä Geburt in Bruck an der Mur eine besondere Gelegenheit, das Heilige Jahr zu erleben und das Thema Hoffnung im persönlichen Glaubensleben zu vertiefen.
Zertifizierte Pilgerbegleiter unterstützen Pilger auf ihrem Weg und helfen dabei, zur Ruhe zu kommen, neue Perspektiven zu entdecken und sich mit der Natur und dem eigenen Glauben zu verbinden.
Pilgern bedeutet nicht nur unterwegs zu sein, sondern auch anzukommen – in der Natur, bei sich selbst und an besonderen Orten. Die Hochsteiermark bietet nicht nur eindrucksvolle Pilgerwege, sondern auch eine Landschaft voller Ruheplätze, kulinarischer Genüsse und herzlicher Gastfreundschaft.