

Die besten Tipps für Winter-Muffel
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- Winter
Mai bis September, das ist meine Zeit. Alles drum herum können wir, wenn es nach mir geht, sehr gerne aus dem Kalender nehmen. Als Bewohnerin der Alpen und umgeben von Ski-Fanatikern lebe ich hier kein leichtes Schicksal und würde ach so gerne wie bei Netflix auf Vorspulen drücken, wenn die Temperaturen erstmals unter 15 Grad fallen.
Da mein Wunsch nach den Fähigkeiten des Siebenschläfers ebenso noch nicht erhört worden ist, gilt es lösungsorientiert zu denken. Wie kann man als lebende Antithese zu Green Day‘s „Wake me up when September ends“ die kalte Jahreszeit also trotzdem genießen? Hier einige meiner Tipps für Anti-Winter-Leidensgenossen:
Therme
Die Thermen sind für mich der Polarstern, die Rettung und die warme Umarmung, die der Winter so dringend braucht. Während man im heilend-heißen Wasser der Therme tief durchatmet, könnte man fast darauf vergessen, dass draußen eiskalte Bedingungen herrschen, und Schneeflocken lassen sich sowieso viel besser aus dem lauschigen Außenbecken beobachten. Sauna, Whirlpool und Thermalquellwasser sind eben für dich da. Nur gut, dass die Steiermark gleich neun Thermen verzeichnet und als wahre Thermen-Aficionada geht's hier zu meinem ultimativen Thermen-Guide.
Profi-Tipp: Für alle, die ebenso im kalten Norden leben, ist die nächste Therme trotzdem nie weit. Die Aqualux Therme Fohnsdorf und die GrimmingTherme verschaffen auch im alpinen Raum schnelle Kälte-Abhilfe.
Bücher
Dass der Winter atmosphärisch schön sein kann, will ich ihm gar nicht absprechen. Aber so viel lieber als ihn zu erleben, möchte ich darüber lesen. Optimalerweise im warmen Day Spa, oder aus sicherer Distanz neben dem Kachelofen. Die Steiermark lässt sich also auch literarisch erleben - und hier geht's zu einigen meiner Lieblings-Autorinnen aus der Heimat.
Profi-Tipp: Claudia Rossbachers „Steirerkind“ spielt im Schladminger Winter. Für Winterstimmung ohne kalte Nasenspitze. Wie schön!

Museen
Im Sommer bin ich schon sehr gerne draußen, ob am See, am Berg oder in der Stadt. Im Winter zieht es Gleichgesinnte eher in beheizte Innenräume, so stehen in der kalten Jahreszeit gleich mehrere Museumsbesuche im Terminkalender. Im Museum für Geschichte das historische Wissen auffrischen, in der Alten Galerie Meisterwerke der bildenden Kunst bestaunen oder im Archäologiemuseum tief unter die Erde blicken. All das nur zu gerne. Und das Freilichtmuseum Stübing macht im Winter sowieso Pause, in die Kälte zwingt mich also niemand.
Profi-Tipp: In Mürzzuschlag gibt es sogar ein Wintersportmuseum, wo man sich genügend Wintersportwissen aneignen kann, ohne selbst in die Kälte zu müssen. Gewusst wie.
Gut essen
Winterspeck will verdient werden. Und die natürliche Isolationsschicht anzulegen ist in der Steiermark ein Leichtes. Von Lokalen der Extraklasse bis zu heimischen Wirtshäusern kann man wärmende Suppen und deftige Hauptspeisen vom Ausseerland bis ins Thermenland verkosten. Der gelegentliche Faschingskrapfen erheitert die Stimmung und läutet das lang ersehnte, baldige Winterende ein. Und Glühwein und Punsch sind unsere tapferen Begleiter, sollte der Outdoor-Aufenthalt doch einmal unvermeidbar sein. Mahlzeit, liebe Steiermark.
Profi-Tipp: Im Peter-Tunner-Stüberl in Leoben fühlt man sich mit steirischen Antipasti zu jeder Jahreszeit fast wie im Sommer.

Mit diesen geschickten Handgriffen schlage ich mich also alle Jahre wieder durch den Winter und suche immer neue Ausreden, warum ich heute wirklich nicht raus kann.
Irgendwann blüht jedoch auch die letzte Wiese wieder auf, der letzte Baum fasst Blätter und die Sonne bleibt uns länger erhalten. Bis es so weit ist, verbringe ich meine Zeit dort, wo es warm, gemütlich und garantiert schneefrei ist.
Prost, auf den nächsten Frühling! 🌸