Lichtenwalder Moor
Bad WaltersdorfDas 2008 ernannte Naturschutzgebiet befindet sich zwischen Lichtenwald und Hohenbrugg. Durch zahlreich konservierte Pollen wurde das Moor ein wertvolles Archiv für die Vegetationsforschung der letzten 2500 Jahren. Zu finden sind die Edelkastanie, Walnuss- & Getreidepollen uvm. Ein Ruhepol für Naturbegeisterte. Der schöne aber ruhig abgelegene und wenig frequentierte Platz ist gut um Vögel zu beobachten. Mit kleiner Aussichtsplattformen ist dieser Bereich Kinderwagentauglich.
Stellvertredend vom botanischen Institut der Universität Graz haben Dr. Ruth und Dr. Anton Drescher ein 15.000 - 20.000 m² großes Areal in Lichtenwald wissenschaftlich untersucht und sind zu einem sensationellen Ergebnis gekommen. Es stellte sich heraus, dass bei der untersten Bodenprobe in ein Meter Tiefe neben allen wichtigen Waldbäumen unserer Gegend einschließlich jener Tannen, die sich als letzte Waldbäume vor etwa 6.000 Jahren entwickelt haben, auch ein Getreidepollenkorn befand. Aus einer Tiefe von 70 cm sind die ersten Edelkastanien und Walnusspollen, aus 60 cm Tiefe Roggenpollen gehoben worden. Die Funde lassen den Schluss einer Ablagerung während einer Besiedlungsphase vor etwa 2.000 – 2.400 Jahren zu.
Das Waldmoor ist ein unschätzbares Archiv der Vegetationsforschung für die letzten 2.500 Jahre. Die gewonnen Erkenntnisse basieren auf der guten Erhaltung der Pollenkörner, die darauf zurückzuführen ist, dass kein Sauerstoff Zugang hatte. Die Lage des Moores ist inmitten der Wälder zwischen Hohenbrugg und Lichtenwald in der Mulde auf einer Riedelkuppe jenes terrassenförmigen Hochplateaus, das zwischen dem Safen- und Feistritztal durch Ablagerungen mächtiger Staublehmdecken über den tertiären Sedimenten in einer Seehöhe von annähernd 370 Meter entstanden ist.
Seit 2008 wurde das Lichtenwalder Moor ein Naturschutzgebiet.
Besichtigung nur nach Terminvereinbarung möglich.
Kontakt: Andreas Wutzl +43 676 87 18 70 77
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Andreas Wutzl
8271 Bad Waltersdorf