Burgruine Waxenegg in der Oststeiermark | © Oststeiermark Tourismus | Jasmin Perhofer Burgruine Waxenegg in der Oststeiermark | © Oststeiermark Tourismus | Jasmin Perhofer
Majestätisch im oberen Feistritztal …

Burgruine Waxenegg

 

Die Burg Waxenegg, erstmals als „Wesseneck“ bekannt, findet 1217 ihre urkundliche Erwähnung. Der Name, abgeleitet von „Scharfenegg“ („wachs“ im Sinne von „scharf“), verweist auf ihre markante Lage und ist heute noch in der Umgangssprache präsent.

Als früheste historische Quelle des gesamten Gebiets um Anger und des oberen Feistritztals repräsentiert Waxenegg nicht nur einen geschichtlichen Meilenstein, sondern dient auch als Ausgangspunkt für die Kolonisierung des westlichen Teils des oberen Feistritztales. Später wird sie Zentrum eines Landgerichts, das von Anger bis zur niederösterreichischen Grenze reicht. Damit repräsentiert Waxenegg auch politische Macht. Ziemlich sicher entwickelt sich am Talboden bald auch schon eine Burgunter-Siedlung, heute bekannt als Anger, mit Handwerkern, herrschaftlichem Meierhof, Mühle, Säge, Schmiede, Taverne und eine Kirche.

 

Nach dem Tod von Georg Kleindienst, der Waxenegg zu einer prächtigen Wohnburg ausgebaut hatte, erfolgte 1571 eine Teilung der Herrschaft, wodurch sie ihre einstige Weitläufigkeit einbüßte. Neu entstanden war durch diese Teilung die Herrschaft Birkenstein mit Schloss Birkenstein in Birkfeld als Herrschaftssitz.

1663 gelangte die Herrschaft Waxenegg durch Kauf in den Besitz der Freiherrn und späteren Grafen von Webersberg, die über ein Jahrhundert lang als Burg- und Herrschaftsinhaber fungierten.

1723 wird die Waxenegger Herrschaftsverwaltung in den Markt verlegt, da die Burg unwohnlich wurde und beinahe keinen Komfort mehr bot.

1799 wurde Karl August Fürst von Bretzenheim neuer Besitzer von Waxenegg.

Im Jahr 1806 erwarb Ferdinand Reichsfreiherr von Gudenus Waxenegg und das Steinpaißhaus in Anger. Jede Etappe dieser bewegten Geschichte verleiht Waxenegg einen einzigartigen und erlebnisvollen Charakter.

Steinpaißhaus in Annger

DAS GEHEIME LABYRINTH MUSEUM

Im historisch ältesten Gebäude, dem Steinpaißhaus aus dem 13.Jahrhundert, befindet sich ein neues Museum. Dieses ist in drei Bereiche unterteilt.

Der erste Raum zeigt Exponate aus der prähistorischen Megalithepoche der Region, darunter alte Lochsteine (später als Tor- und Gattersteine bekannt), Steine mit historischen Arbeitsspuren und Gefäßreste aus der Neuzeit.
Im zweiten Abschnitt gibt es eine Fotodokumentation über die langjährigen Forschungsarbeiten der Mitarbeiter aus Anger unter der Leitung von Erich Brandl, unterstützt und betreut vom Grazer Prähistoriker Dr. Heinrich Kusch und seiner Frau Ingrid Kusch. Über 200 Fundstücke aus der Römerzeit, Keltenzeit und Jungsteinzeit werden hier ausgestellt.
Der dritte Ausstellungsraum zeigt über zwei große Spiegel den erst vor kurzem von der Forschungsgruppe freigelegten und bis dahin unbekannten tieferen Bereich unter dem alten Kellerniveau des Hauses, in dem sich ein Fragment eines unterirdischen Ganges und ein mystisch anmutender Stein in der Wand befindet. Dieser wurde von der Arbeitsgruppe „Teufelsstein“ genannt.

Es besteht die Möglichkeiten interessante Fundplätze und unterirdische Anlagen im Raum um Anger nach Voranmeldung zu besichtigen.

Dort, wo Geschichten ihre Ruhe gefunden haben.

Lost Places Touren

Die geführten historischen Wanderungen durch Anger ("Lange" und "Kurze" Lost Place Tour) bieten Ein- und Ausblicke, die klassische TouristInnen nicht bekommen. Das „mystische“ Museum erlaubt Rückblicke in die Vergangenheit, das Rauchstubenhaus gibt Einblick in die lokale Küche, und die Ruine Waxenegg bietet einen tollen Panoramablick.

Startpunkt bei beiden Touren ist das Steinpaißhaus am Angerer Hauptplatz, das älteste Gebäude Angers (1351). Hier wurde der Eingang eines unterirdischen Ganges entdeckt, der vermutlich zur Ruine Waxenegg führt. Derzeit nicht begehbar, wird stattdessen der oberirdische Wanderweg genutzt. Nach der Museumsbesichtigung beginnen die Wanderungen bei der Erzherzog Johann Stiege. 

Geführte Wanderungen sind persönlich bei Herrn Erich Brandl (0664/3554718), oder über Slow Trips buchbar.

„Wo Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, beginnt die Reise zu vergessenen Welten.“
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