Advent g'spian im Joglland
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Auf zum Weihnachtsmarkt
Gesagt, getan!
Ich schnappte mir meine Eltern, meine Tante und meinen Onkel, meinen Cousin und meine Cousine, und schon machten wir uns, warm eingepackt natürlich, auf den Weg. Schon nach 20 Minuten Anfahrt waren wir da und stolzierten durch den Eingang des Freilichtmuseums Vorau. Der Anblick verzauberte, und die Menschen tummelten sich von einem Stand zum nächsten. Kaum waren wir eingetroffen, hörten wir Blasmusiker spielen. Wir mussten nicht lange Ausschau halten – die Vorauer Weisenbläser standen mitten im Freilichtmuseum auf einem Balkon und tauchten mit ihren tiefen und angenehmen Tönen die Atmosphäre in weihnachtliche Klänge. Generell war der gesamte Nachmittag von musikalischen Darbietungen geprägt, denn, wie wir erfuhren, hatten zuvor schon Michael und Theresa Dax ihre Stücke zum Besten gegeben.
So begaben auch wir uns von Stand zu Stand und waren wirklich beeindruckt. Nicht nur, dass uns alle Standbesitzer mit einem Lächeln begegneten, auch von dem typischen „Krimskrams“ war keine Spur – alles, was wir sahen, war echte Handwerkskunst. Die Vielfältigkeit war verblüffend. Wir bekamen vom Stöbern gar nicht genug, besonders meine Mama, meine Tante und ich nutzten die Gelegenheit, da uns noch ein paar Weihnachtsgeschenke fehlten. Auch in den alten Gebäuden waren Aussteller zu finden. Man musste jedoch aufpassen, dass man sich beim Eintreten rechtzeitig bückt, da die Türstöcke durch die damalige Bauweise niedrig waren. So musste sogar ich mit meinen 1,60 Metern meinen Kopf einziehen.
Kleine Stärkung für Zwischendurch!
Waffeln und heißen Punsch
Nachdem wir schon einige Kunstwerke für unsere Liebsten gefunden und in unseren Taschen verstaut hatten, begannen die Augen der Kinder zu leuchten. Kurz darauf wussten wir auch, was ihnen ins Auge gefallen war: leckere Waffeln! Diese wurden von meinem Cousin und meiner Cousine erspäht, und natürlich konnte man da nicht Nein sagen. Zusammen mit Glühwein, (Apfel-)Punsch und Kinderpunsch ließen wir uns die warmen Waffeln (ein Lob an den Waffelstand!) auf der Zunge zergehen und wärmten uns an den heißen Tassen auf.
So weit das Auge reicht!
Wolligen Besuch und Krippen
Frisch gestärkt machten wir uns weiter. Auch eine Alpakawanderung stände zur Auswahl, doch da es schon recht spät war, entschieden wir uns, nur den beiden zutraulichen, wolligen Gefährten am Eingang einen Besuch abzustatten. Was nämlich noch ziemlich weit oben auf unserer „Das müssen wir uns unbedingt anschauen“-Liste stand, war die Krippenausstellung im Barocksaal des Stifts Vorau.
Nach einem kurzen, flotten Fußmarsch (der in einem Wettrennen zwischen Groß und Klein endete) waren wir auch schon dort. Nur noch die Stufen in den zweiten Stock überwinden, und schon standen wir vor einer riesigen hölzernen Tür, die es meinem Papa, als ehemaligem Tischler, besonders angetan hatte. Drinnen im Barocksaal war es angenehm warm, und die Ausstellung hatte nicht zu viel versprochen. Krippen, die so detailreich aufgebaut waren, dass man, je länger man schaute, immer eine neue Kleinigkeit entdeckte. Krippe an Krippe reihte sich in dem großen, prunkvollen Raum, und besonders die Kleinen staunten über die schönen Werke, die das Jesuskind mit seinen Eltern und den Heiligen Drei Königen zeigten.
Weihnachten liegt in der Luft!
Lichter und urige Kulisse
Nachdem wir uns endlich aus dem Staunen lösen konnten, ging es nochmal zurück zum Freilichtmuseum. Inzwischen war es auch schon wirklich dunkel geworden, was die beleuchtete, urige Kulisse der alten Bauwerke des Freilichtmuseums in ein wahres Adventparadies verwandelte. Als wir wieder durch den Eingang gingen, begrüßte uns erneut der Duft von verschiedenen Kräutern, die von einem der ersten Stände stammten. Der Anblick inmitten der Lichter wurde im selben Moment auch vom Pöllauer Hirschbirngsangl unterstützt, die soeben wieder auf dem zuvor beschriebenen Balkon weihnachtliche Lieder anstimmten.
Wir schlenderten nochmal durch den Markt, sodass wir auch sicher keines der mit Liebe hergestellten Mitbringsel übersahen. Es gab wirklich alles, was das Herz begehrt: von kleinen Geschenken zum Essen oder Trinken über handgestrickte Hauben, Specksteinschnitzerei für Kinder, Trockenblumen und wunderschöne Kleinigkeiten, wie Schmuck oder Anhänger … ich kann gar nicht mehr alles aufzählen. Als wir in eine kleine Stube traten, erblickten wir eine Dame, die an einem Webstuhl saß und uns erklärte, wie man die wunderschönen Muster in die Wirklichkeit umsetzt – ganz so, wie es früher war. Es ist schön zu sehen, dass so altes Handwerk nicht in Vergessenheit gerät, sondern in solch einem Ambiente in Ehren gehalten wird.
Und das kleinste Museum Österreichs
Heiße Maroni
Unser vorletzter Stopp war ein Stand inmitten des Platzes, der Maroni (oder auch Kastanien) verkaufte. Da konnten wir nicht widerstehen – solche mussten von uns natürlich auch noch verkostet werden.
Danach ging unser letzter Stopp in das kleinste Museum der Österreichs, wo wir das komplette Freilichtmuseum nochmal im Kleinformat begutachten konnten. So, nun war es aber so weit: Ein wunderschöner Familienausflug ging zu Ende, und wir traten glücklich, satt und auch ein bisschen durchgefroren die Heimreise an.
Zum Joglland Advent g'spian in Vorau
Mein Fazit:
Als Fazit bleibt mir gar nicht mehr viel zu sagen: Der Adventmarkt Joglland-Advent g'spian hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Denn in dieser urigen Kulisse, mit den netten Menschen, der alten und neuen Handwerkskunst, der liebevollen Verpflegung und all dem inmitten von Lichtern und musikalischer Darbietung, spürt man wirklich den Advent. Wir sind auf alle Fälle eingestimmt auf das Christkind, das uns in zehn Tagen einen Besuch abstatten wird, und werden uns den Termin für nächstes Jahr dick und doppelt unterstrichen im Kalender eintragen. Wenn ihr eurer Familie, euren Freunden oder eurem Lebensgefährten eine vorweihnachtliche Freude machen wollt, dann nehmt sie mit auf einen Adventmarktausflug nach Vorau.
Ich hoffe, wir sehen dort nächstes Jahr auch viele von euch!
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