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Sascha Kosatschow

  • 4 Minuten Lesezeit
  • Aktiver Naturgenuss
Sascha Kosatschow reist. Und zwar erstens fast andauernd und zweitens so viel, dass er damit Geld verdient. Reise-Influencer nennt man das. Und gerade weil Reisen sein Leben ist, hat er seine Heimat für sich entdeckt. Die Geschichte von einem, der auszog, um die Heimat zu entdecken.

Sascha Kosatschow war nicht zufrieden: „Ich habe alles gehabt, Wohnung, Geld, jede Menge Dinge – alleine zehn Snowboards. Aber ich wusste, so will ich nicht weitermachen.“ Also beschloss der Trofaiacher kurzerhand, alles zu verändern. Und machte sich auf den Weg.

Mit dem Van durch Europa

„Van-Life“ nennt man das, was Sascha betreibt. In einem von ihm selbst umgebauten Van reist er umher, an manchen Orten bleibt er länger, manchmal sogar für Monate, an manchen nur einige Tage. Klar ist, dass es da gar nicht möglich ist, viel Besitz herumzuchauffieren. So lebt er heute aufs Minimum reduziert.
Die erste Reise 2021 führte ihn über Spanien und Portugal per Fähre bis zu den Kanarischen Inseln, zurück über Andalusien und Frankreich. Eineinhalb Jahre war er da im Van unterwegs. Und obwohl ein solches Leben anstrengend und herausfordernd ist, empfand er es vor allem als Befreiung. Zu Hause angekommen war also klar: So will er leben. Aber wovon will er leben? Kurzerhand beschließt Sascha, seine Reisen professionell zu dokumentieren, verdient mit Drohnenaufnahmen, Reiseberichten,
Tipps für „Van-Life“ auf YouTube ein wenig Geld. Und es wird immer mehr. Sein YouTube-Kanal wächst. Inzwischen filmt und fotografiert er auch für Kunden und um sein Budget weiter aufzubessern, nahm er kürzlich an einem Bewerb teil, in dem es darum ging, einen alten Van innerhalb eines Monats reisetauglich zu machen. Finanziert wird das von Sponsoren.

Drei Personen von hinten stehen neben dem Gipfelkreuz am Berg in einer Wiese neben einem Zelt und sie schauen dem Sonnenaufgang entgegen.

Heimat

Sascha ist also mittlerweile Profi-Reisender. „Und doch bin ich unheimlich gerne zuhause“, meint er. Sein Lieblings- Gebirgsmassiv, den Reiting bei Trofaiach, will er sich sogar tätowieren lassen. „Aber noch bin ich nicht dazu gekommen“, lacht er. Was liegt näher, als einen echten Profi in Sachen Reisen nach seinen Lieblingsplätzen in der Region zu befragen? „Der Reiting eben, unbedingt. Das ist mein Hausberg. Ich bin mindestens einmal im Jahr dort oben, um den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang zu
erleben. Der Reiting ist mystisch. Wir in der Gegend nennen ihn ,die Prinzessin‘, weil er, wenn man genau hinsieht, einer versteinerten Prinzessin ähnelt. Und natürlich der Leopoldsteiner See! Dann der Thalerkogel, der ist zwar für uns Obersteirer nur ein Hügel, aber sein Gipfel liegt genau über der Baumgrenze, sodass er auch für gemütliche Wanderer einen traumhaften Ausblick bietet.“ Was er an Österreich schätzt, fragen wir. „Meine Familie! Und unser Versicherungssystem. Dass man sicher ist.“ Zum Abschluss hat er eine Botschaft, die wir unbedingt schreiben sollen: „Ich habe schon so viel gesehen auf der Welt, daher weiß ich: Meine Heimatregion ist eine der schönsten Gegenden der Welt!“