

Aus dem Paradiesgarten
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- Kulinarische Schätze
Aus dem Paradiesgarten
Wer den Garten der „Gemüsemacherei“ in Kammern im Liesingtal besucht, wird zunächst einmal überrascht sein, wie bunt es hier ist. Über 30 verschiedene Gemüsearten, Schnittblumen, ja sogar Mais wachsen hier auf engstem Raum. Und dass sie das auf engstem Raum tun, hat einen guten Grund: „Die ganze Gärtnerei ist auf den Menschen ausgerichtet, nicht auf Maschinen, deshalb sind die Beete so eng gesetzt. Unsere einzigen Werkzeuge sind ein Säägerät, das man händisch bedient, Schaufel, Scheibtruhe und Rechen“, lachen Helena Doll und Kevin Mosbacher, die die Marktgärtnerei seit drei Jahren betreiben.
Jakobsweg
Helena ist aus Deutschland, Kevin aus Trofaiach. „Wir haben uns am Jakobsweg kennengelernt“, erzählen sie. Helena arbeitete in einem Büro, als sie sich entschloss, zu reisen. „Der Job an sich ist sicher sinnvoll, aber mir hat er keinen Sinn gegeben, also entschloss ich mich zu gehen. 3.000 Kilometer – von zu Hause nach Santiago.“ Kevin kommt aus Trofaiach, ist im Brotberuf Bautechniker, aber „ich wollte noch was sehen. Am Jakobsweg hat mich die sportliche Herausforderung gereizt.“ In Südfrankreich trafen sie einander, gingen gemeinsam. Zurück zu Hause beschlossen die beiden: Da geht noch mehr. So machten sie sich erneut auf den Weg, besichtigten dabei Gärtnereien in ganz Europa. „Ich habe schon neben dem Job gegartelt“, erzählt Kevin, „so hat sich das entwickelt.“
„Mein Lieblingsgemüse? Jedes, bis ich genug davon gegessen habe!“
Barfuß im Garten
Eine Gärtnerei zu betreiben sei Freiheit, sei die Möglichkeit, barfuß zu arbeiten, im Freien, und selbstständig zu sein. „Das ist, wie wir leben wollen!“ Und: „Unglaublich schön ist auch der Wechsel der Jahreszeiten“, meint Kevin: „Die Ruhe, die im Winter einkehrt. Das Erwachen der Natur im Frühling. Der Stress im Sommer“, lacht er. Denn in der Hochsaison kämen sie teilweise schon auf Fünfzehn-Stunden-Tage. Ja, es sei viel Arbeit, erklärt Helena, aber es ginge einfach um die Frage: „Wie will ich leben, was will ich essen, was will ich der Gemeinschaft und meinen Kindern weitergeben?“ Die Liebe zur Freiheit und zur Natur spürt man, und sie zieht sich durch die ganze Arbeitsweise: Der Boden wird nicht umgestochen, „das braucht es nicht. Wir mulchen ihn reichlich mit Kompost.“ Es gibt hier keine Pestizide, keinen Kunstdünger, keine Bodenverdichtung. Es gibt das, was saisonal gerade wächst. Die Natur darf ganz sie selbst sein. So wachsen hier Paradeiser, Paprika, Kohlrabi, Karotten, Salate, Rohnen und vieles mehr, auf natürliche Weise, und das schmeckt man.
Lieblingsgemüse
Wir fragen, was denn das Lieblingsgemüse der beiden sei. „Jedes, bis man genug davon gegessen hat!“, lacht Helena. Wenn der erste Salat kommt, wäre das ein Fest für den Gaumen, und dieses Fest hielte lange an, aber wenn die Salatsaison vorbei ist, sei auch die Lust auf Salat wieder vorbei. Wie gut, dass die Natur so viel Abwechslung bietet und so bunt ist.
Frisch, bio und nach Saison: So wie es früher war, wird es heute gemacht, nur besser.
Frisch geerntet

Gemüsemacherei – die Marktgärtnerei
So abwechslungsreich & geschmackvoll kann das Gemüsejahr sein! Saftige Karotten, süße Paradeiser, g’schmackige Paprika, bunter Mangold, herzhafter Rucola – all das und vieles mehr produzieren Helena und Kevin in ihrer Gemüsemacherei am Fuße des Reiting. Mit Liebe von Hand gesät, gepflegt, geerntet und mit Begeisterung vermarktet. Geschmack wie aus Omas Garten. Erhältlich ist das frisch geerntete Bio-Gemüse von Mai bis Oktober als wöchentliches Abo-Kisterl, beim Ab-Hof-Verkauf, am Bauernmarkt Leoben und in ausgewählten regionalen Geschäften.